„Kein gesunder Mensch tanzt“, soll angeblich Cicero gesagt haben. Wenn man der Medizin und Wissenschaft vertraut, kommt man allerdings zu einem ganz anderen Ergebnis:
Tanz ist ein Jungbrunnen, der Körper und Seele gut tut. So soll Tanzen das Demenzrisiko um unglaubliche 76 Prozent senken und auch bei Menschen mit chronischen Erkrankungen zeigen deutliche Verbesserungen ihrer Beschwerden.
Dabei ist es nicht so wichtig, ob man alleine in der Disco abshaked oder mit der Tanzpartnerin oder dem Tanzpartner zu Foxtrott, Walzerklängen, Polka und Rock ’n‘ Roll das Tanzbein schwingt. Diese rhythmische Bewegung zur Musik fordert unsere ganze Aufmerksamkeit und lässt viele für eine gewisse Zeit den Alltag vergessen. Tanzen hat zudem auch eine sehr heilsame Funktion, da Emotionen in der Bewegung zum Ausdruck kommen können. So macht Tanzen den Geist frei, lässt Glückshormone in die Höhe schnellen, auch wenn gelegentlich der eine oder andere Schritt nicht dorthin gesetzt wird wo er sollte.
Ich lobe den Tanz, denn er befreit die Menschen von der Schwere der Dinge und bindet den Vereinzelten zur Gemeinschaft, schreibt schon Augustinus.
Gerade beim Paartanz spürt man diese Gemeinschaft sehr stark und kann auch gleich feststellen, ob man auf einer Wellenlänge liegt. Es ist ein Vor und Zurück, ein Führen und geführt werden. Beim Paartanz geht es definitiv nicht um ein Gegeneinander, auch wenn dieser Eindruck bei manchen auf der Tanzfläche entsteht. Vielmehr ist es ein miteinander und aufeinander angewiesen sein, sich im gleichen Rhythmus zu bewegen. Das Wichtigste aber ist, dass der Spaß nicht zu kurz kommt. Oder wie es Augustinus zu sagen pflegte: „Oh Mensch, lerne Tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel mit dir nichts anzufangen.“
(Nora Tödtling-Musenbichler)